Chamerau begrüßt neuen Pfarrvikar
„Sei Diener der Freude, Diener der Freude an Gott und seinem Evangelium, an den Menschen und ihren Hoffnungen und Sorgen, um mit den Pfarrangehörigen der Pfarrei den Weg der dienenden Liebe zu gehen“ – diese Worte gab Pfarrer Kilian Limbrunner am Samstagabend beim Vorabendgottesdienst in seinen Begrüßungsworten dem neuen indischen Pfarrvikar Pater Praveen Martin mit auf seinen Weg als neuer Seelsorger der Pfarrei Chamerau.
Trotz aller Unterstützung, die dem „Neuen“ zuteil kommen wird, dürfte es für den Pfarrvikar eine große Umstellung bedeuten. Eine neue Wirkungsstätte bedeutet auch Eingewöhnungszeit. Da kommen zur normalen Seelsorgearbeit ein Umzug hinzu, ein neues Umfeld, viele neue Menschen und dazu noch der gewöhnungsbedürftige bayerische Dialekt. „Wir freuen uns, dass du da bist“, sagte Limbrunner.
Den Gottesdienst zelebrierten Pater Praveen Martin, Pfarrer Limbrunner und Diakon Harald Schneider. An der Orgel bereicherte Organistin Ruth Spitzenberger den Gottesdienst.
Andachten und Bittgänge
In der Pfarreiengemeinschaft Chamerau, Runding und Lederdorn wird Pfarrer Kilian Limbrunner in der Ausübung seiner vielfältigen Aufgaben nun durch einen neuen Pfarrvikar unterstützt.
Neben Pfarrer Kilian Limbrunner und Pfarrer in Ruhestand Josef Triebenbacher sowie Pfarrer Stanislaus Slabon und Diakon Harald Schneider wird nun auch Pfarrvikar Pater Praveen Martin bei Andachten, Gottesdiensten, Festtagen, Bittgängen und Wallfahrten mitwirken. Der neue Pfarrvikar war bisher in Weiden St. Konrad als „Pfarrvikar zur besonderen Verwendung im Bistum“ eingesetzt.
Pfarrvikar Pater Martin stellte sich in der Predigt den Gläubigen vor. Er kam am 30. Dezember 1988 in Kochi im Bundesland Kerala in Südindien zur Welt. Gemeinsam mit einem Bruder ist er dort aufgewachsen. Schon früh war er von der christlichen Einstellung von Vater und Mutter geprägt. Seine Familie gehört der römisch-katholischen Kirche an. Nach der Erstkommunion war er Ministrant und entwickelte Freude am katholischen Glauben. Früh reifte in ihm der Entschluss, Priester, aber auch Missionar zu werden. Pater Praveen Martin, dessen Familienname Martin ist, gehört zum Orden der „Rogationisten“. 2006 trat er in das Priesterseminar in Kerala ein. Die Ausbildung im Seminar dauerte insgesamt zehn Jahre, die mit der Priesterweihe 2016 endete. Danach war er in verschiedenen Pfarreien in Indien tätig, ehe ihn sein Weg 2022 nach Deutschland führte. Hier war er in der Pfarrgemeinde St. Konrad in Weiden tätig, bis er zum September 2024 in die Pfarreiengemeinschaft Chamerau/Runding und Lederdorn versetzt wurde.
Er betonte, dass er gerne den gemeinsamen Weg des Glaubens mit seinen „Schäflein“ geht. Umgekehrt sollten sie auch ihn begleiten und unterstützen. „Gottes Segen möge uns alle begleiten“, sagte er. In der Pfarrei, so der Pfarrvikar, sei er überzeugt, dass die Gläubigen diese Erfahrungen ebenfalls weiter mittragen werden. Er werde dazu die nötigen Impulse geben und die Glaubenserfahrungen aus seinem Heimatland Indien mit der Pfarreiengemeinschaft teilen.
Das Christentum lebe vom Gebet, vom Meinungsaustausch und von Gemeinschaft. Dazu könne jeder in der Pfarrei beitragen. Pater Praveen Martin versprach in seiner offenen Art, die Herzen der Gläubigen zu erobern und sie auf ihrem spirituellen Weg zu begleiten. Seine Predigt beim Gottesdienst war inspirierend und ermutigend, die Gläubigen konnten dabei spüren, dass sie in guten Händen sind.
Zuneigung ist wichtig
Namens der Kirchenverwaltung begrüßte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Veronika Nerud den Pater Martin. Die gegenseitige Zuneigung zwischen Priester und Gläubigen solle dabei an erster Stelle stehen. Die Zuneigung zu Gott und Jesus Christus führe die Menschen zusammen und bewege uns, sich in der Kirche aufeinander einzulassen. Damit alles gut gelinge, sei das Quäntchen Glück unentbehrlich. Man dürfe die Glaubensgemeinschaft nicht nur annehmen, sondern sie mitgestalten.
Es werde vielleicht nicht immer ohne Konflikte abgehen, doch Auseinandersetzungen würden die Atmosphäre reinigen. Um Lösungen zu finden, helfe dabei die Kompromissbereitschaft.
Nach dem Gottesdienst folgten einige wenige wegen des Regens der Einladung zu einem zwanglosen Treffen ins Pfarrheim. Dort gab es die Gelegenheit zu einem ersten Kennenlernen. Mitglieder des Pfarrgemeinderates sorgten dabei für Speis und Trank.
Pater Praveen Martin wanderte dabei von Tisch zu Tisch. Bei den Anwesenden fiel dessen gute Beherrschung der deutschen Sprache positiv auf. Der neue Pfarrvikar zeigte sich erfreut über die herzliche Aufnahme und betonte, dass er sich darauf freue, gemeinsam mit der Gemeinde die pastorale Arbeit voranzutreiben.