Diakon hielt erste Predigt
Chamerau. Ein wunderschöner Erntedankaltar fiel den Kirchenbesuchern am Samstag in der Pfarrkirche Peter und Paul in Chamerau ins Auge. Die Katholische Landjugend hatte keine Kosten und Mühen gescheut, um vor dem Altartisch Blumen, Brot, Wein, Früchte und Gemüse aus Garten und Feld ansprechend vorzubereiten. Pfarrer Kilian Limbrunner und Diakon Harald Schneider zelebrierten die Messe.
In seiner Statio stellte der Geistliche das Danken in vielerlei Hinsicht heraus, nicht nur für die Gaben der Natur, sondern auch für die Schönheit der Schöpfung und das jährliche Gedeihen und Wachsen auf Wiesen und Feldern. „Zum Erntedankfest 2019 sollten wir anfangen zu überlegen, was wirklich wichtig ist und was zählt“, so Pfarrer Limbrunner in seinen einleitenden Worten an die Gläubigen, wie der Name schon sage: Ernte-Dank, wer erntet, soll auch danken. Ein „Weiter so!“, dürfe es nicht mehr geben. „Wir brauchen Gott, aber Gott braucht uns nicht“, sagte der Geistliche mit Blick auf den Klimawandel.
Zuerst gehe es an diesem Tag um den Dank an Gott, der uns die Fähigkeiten und Gaben, die Schöpfung und das Leben gegeben habe und uns täglich seine Liebe schenke. Die Erntegaben wurden während der Messe von Pfarrer Kilian Limbrunner gesegnet. Limbrunner dankte allen, die zum Gelingen der Feier das Erntedankfestes beigetragen hatten. Den Erntedankgottesdienst in der Kirche Peter und Paul gestaltete Organistin und Sängerin Bianca Dendl aus Runding mit.
Tradition aufrechterhalten
Während des Vorabendgottesdienstes hieß die Pfarrei Chamerau ihren neuen Diakon Harald Schneider willkommen. Pfarrer Kilian Limbrunner wünschte ihm ein gutes Eingewöhnen und Gottes Segen für sein Wirken.
„Dient einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ Das war der Weihespruch, als Harald Schneider am vorletzten Samstag im Dom Sankt Peter zu Regensburg zum Diakon geweiht wurde- auch schon unterstützt von zahlreichen Pfarrangehörigen. Dieses Dienen wolle er nicht nur als einfacher Christ in der Pfarrei, sondern noch fundierter und intensiver als Diakon leben. Dieser Prozess sei nicht von heute auf morgen gekommen, sondern sei in ihm gewachsen, erzählte Diakon Schneider beim Stehempfang im Pfarrheim, und das umfasste schließlich auch vier Jahre theologische Ausbildung neben dem Beruf.
Harald Schneider hielt seine erste Predigt angepasst an Erntedank: „Es ist eine alte Tradition, dass wir zum Ende des Sommers einen Teil von dem, was wir geerntet haben, in die Kirche bringen, um Gott zu danken. Dazu ist hier in unserer Kirche ein wunderschöner Erntedankaltar aufgebaut. Mit vielen verschiedenen Früchten aus unseren Feldern und Gärten, die uns die Natur jetzt um diese Zeit zu bieten hat.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten die Größe Ihres Glaubens mit einer dieser Früchte aus dem Erntedankalter festmachen – für welche Frucht würden Sie sich entscheiden? Ich denke mal, die meisten von uns würden sich wahrscheinlich für einen Apfel oder etwas Ähnliches entscheiden, wenn es gilt, die Größe des Glaubens zu beschreiben. Aber niemand von uns käme wohl auf die Idee das der Glaube nur die Größe eines Senfkorns hat, dabei würde ein Glaube in Größe eines Senfkorns schon ausreichen, einen Maulbeerbaum nur mit Worten ins Meer zu verpflanzen, so hörten wir von Jesus soeben im heutigen Evangelium. Ein Maulbeerbaum ist bekannt dafür, dass er besonders lange und tiefe Wurzeln hat. So einen Baum zu entwurzeln, ist nahezu unmöglich. Und wenn es doch gelingen sollte, dann sollte man ihn doch bitte nicht im Meer einpflanzen. Jesus gibt diesen Vergleich vom Maulbeerbaum seinen Jüngern zur Antwort, nachdem sie ihn gebeten haben: Herr, stärke unseren Glauben.
Ich denke, auch wir kennen Situationen, in denen wir merken, dass unser Glaube zu wanken beginnt, unsere Verbindung zu Gott bröckelt. Als religiöse Menschen aber brauchen wir ein tragfähiges Glaubensfundament, auf dem wir unser Leben mit Gott aufbauen können. In der Taufe wird uns der Glaube zwar förmlich in die Wiege gelegt. Doch das allein recht nicht. Das Glaubensleben will gepflegt werden, sei es auch nur in einem persönlichen Gebet.“
Seine erste Predigt war alles andere als langweilig und kam bei den Gläubigen sehr gut an. Auch Pfarrer Limbrunner nickte ihm nach der Predigt wohlwollend zu Am Ende des Gottesdienstes gab Pfarrer Kilian Limbrunner nochmals seiner Freude Ausdruck und beglückwünschte den neuen Diakon.
Händeschütteln mit dem Diakon
Und das Harald Schneider beliebt ist, zeigte sich nach dem Gottesdienst im Pfarrheim. Hier war vom Pfarrgemeinderat ein Stehempfang organisiert worden, mit Getränken und Gebäck. Die Reihe der Gratulanten wollte hier kein Ende nehmen, und der neue Diakon wurde von vielen herzlich umarmt und gedrückt. In lockerer Atmosphäre stellte sich Diakon Harald Schneider jedem Kirchenbesucher persönlich vor. Nicht wenige suchten das Gespräch mit ihm und wünschten ihm Freude für seine vielfältigen Tätigkeiten in der Pfarreiengemeinschaft.
Harald Schneider selbst bedankte sich beim Stehempfang im Pfarrheim für den freundlichen Empfang. Sein besonderer Dank galt dem Pfarrgemeinderat für die Vorbereitung und Unterstützung sowie Pfarrer Kilian Limbrunner. Auch Pfarrgemeinderats Sprecherin Veronika Nerud und Kirchenpfleger Alfred Holzner gratulierten noch und wünschte dem Geistlichen alles Gute für seinen weiteren Lebensweg und überreichten ein Geschenk.
Das letzte Wort an diesem Abend bei diesem Stehempfang hatte Diakon Harald Schneider auf die Frage, wie es denn bei der Weihe in Regensburg, beim Empfang in Runding und heute so gewesen sei? „Es geht Schlag auf Schlag, und man kommt gar nicht richtig runter. Es war ganz toll, dass so viele Leute Anteil an meiner Weihe in Regensburg genommen haben. Das man mitgetragen ist, dass man weiß, die Leute sind dabei, die letzten 14 Tage waren wirklich ergreifend.“