Die 95 Jahre sind ihr nicht anzusehen

21. März 2024: Paula Mühlbauer: „Zeit für andere zu haben, ist das größte Geschenk“
Mühlbauer Paula

Paula Mühlbauer feierte am Dienstag ihren 95. Geburtstag beim Bäckerwirt. Die Feier fand mit vielen Verwandten, Freunden, Bekannten und den Nachbarn statt. Auch 3. Bürgermeister Hans Robl und Pfarrvikar Pater Anand waren anwesend, um der Jubilarin zu gratulieren.

Paula Mühlbauer ist eine bemerkenswerte Person, deren Alter schwer abzuschätzen ist – wenn man sie nicht kennt. Sie hat in ihrem Leben viel erreicht und sich vieles schwer erarbeiten müssen, und ist dabei immer bescheiden geblieben. „Die Paula“, wie sie liebevoll im Dorf genannt wird, ist durch ihr sonniges und freundliches Wesen bei jedermann beliebt und geschätzt.

Was sie besonders freut, ist die Tatsache, dass sie von ihren Angehörigen fest in deren Leben eingebunden ist. Jeden Tag kann sie ihre Liebe und Unterstützung spüren, was ihr viel bedeutet. Neben ihrer beruflichen Karriere und der 25- jährigen Führung der Fremdenpension, hat die nun 95-Jährige auch viel Zeit und Energie in die Gemeinschaft investiert. Mit viel Fleiß wurden die landwirtschaftlichen Gebäude des Elternhauses zu einem Wohnhaus mit Zimmervermietung umgebaut. Viele Jahre schneiderte Paula Mühlbauer auch zu Hause für ihre Kunden. Leider verstarb ihr Ehemann Max ein paar Monate vor dem 60. Ehejubiläum mit 91 Jahren.

Familie ist ihre Freude

Bei der Feier luden viele Stationen zum Erinnern ein und gaben Einblick in das Leben der Jubilarin. Paula Mühlbauer, eine geborene Stumbeck, wurde am 19. März 1929 in einem sehr kalten Winter in Chamerau geboren. Sie wuchs mit drei älteren Geschwistern, einer Schwester und zwei Brüdern, in Chamerau auf. Nach der Schulzeit erlernte sie in Chammünster den Beruf der Damen-Schneiderin und war in verschiedenen Konfektionsbetrieben beschäftigt.

Am 11. Juni 1951 trat sie mit Max Mühlbauer aus Langwitz in Runding vor den Traualtar. Aus der Ehe gingen die Kinder Christa und Max hervor. Viel Freude hat die Jubilarin darüber hinaus mit ihren vier Enkelkindern Katharina, Sonja, Kilian und Florian und den fünf Urenkeln, die sehr an ihrer Oma und Uroma hängen.

Zurückblickend, so die Jubilarin, möchte sie die schöne Zeit, die oft auch sehr stressig war, nicht missen. „Zeit, für andere zu haben und diesen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist das größte Geschenk“, meinte sie. Wer sie kennt, weiß, dass sie ein Tausendsassa war: Müßiggang kannte sie nicht. „Zeit ist genügend da, man muss sie nur ausfüllen“, sagte sie. Das tat sie mit Humor und ausgeprägtem Gemeinschaftssinn. Die Jubilarin erfreut sich trotz ihres hohen Alters guter geistiger und körperlicher Gesundheit. Gerne unternimmt sie noch kleine Spaziergänge in Chamerau.

Zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehören neben der Blumenpflege und dem Lesen der Tageszeitung auch das Fernsehen, hier vor allen die Sportveranstaltungen Tennis, Fußball und Biathlon. Auch der samstägliche Kirchenbesuch gehört zu ihrem Wochenablauf. Größtenteils geht sie ihrer großen Leidenschaft, dem Kochen, noch nach. Ihren Lebensabend verbringt sie im Haus von Sohn Max und Schwiegertochter Renate, wo sie sich bestens aufgehoben fühlt. „Zufrieden muss man im Leben sein, dann ist alles gut.

“Glückwünsche"

Für den dritten Bürgermeister Hans Robl war es eine Selbstverständlichkeit, der Jubilarin die Aufwartung zu machen. Robl überreichte ihr eine Urkunde und einen Gutschein. Seinen guten Wünschen schloss sich Pfarrvikar Pater Anand an, der viel Gesundheit und Gottes Segen wünschte. Der Pfarrvikar übergab im Namen der Pfarrei ein Präsent und eine gesegnete Kerze.Alle Gratulanten waren sich einig, dass die Jubilarin ein hilfsbereiter Mensch ist, der immer da ist, wenn sie gebraucht wird.