Die Kraft des Wassers nutzen
Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ hat ein Bus mit 48 gut gelaunten Senioren am Donnerstag einen Ausflug nach Oberbayern unternommen. Organisiert wurde die Fahrt vom Seniorenbeauftragten Max Altmann. Der Besuch des Wasserkraftwerks in Großweil im Landkreis Garmisch-Partenkirchen war für die Senioren ein aufregendes Erlebnis. Gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Baumgartner und einigen Gemeinderäten machten sie sich auf den Weg, um mehr über die umweltfreundliche Energiegewinnung durch Wasserkraft zu erfahren.
Angekommen in Großweil, wurden die Senioren vom Bürgermeister Frank Bauer empfangen. Er führte die Gruppe durch das Wasserkraftwerk und erklärte den Prozess der Energiegewinnung. Erstaunt erfuhren die Besucher, dass mit diesem weltweit ersten Schachtkraftwerk, das seit 2020 in Betrieb ist und zu den Kleinkraftwerken zählt, theoretisch 800 Vier-Personen-Haushalte mit umweltfreundlichem, CO2-freiem Strom versorgt werden können.
Technische Details
Während des Rundgangs erfuhren die Teilnehmer, wie das Projekt entstanden ist und welche Vorteile die Nutzung von Wasserkraft für die Umwelt und die Region mit sich bringt. Es war faszinierend zu sehen, wie nachhaltige Energiegewinnung in der Praxis funktioniert.
Das Wasserkraftwerk in Großweil nutzt die natürliche Kraft des Wassers, um saubere Energie zu erzeugen. Das Wasser, das dazu benötigt wird, stammt aus der Loisach, die in Tirol entspringt und nach gut 113 Kilometern nahe Wolfratshausen in die Isar mündet.
Durch den Bau eines Schachtes wird das Wasser von einem höher gelegenen Punkt in das Kraftwerk geleitet, wo es Turbinen antreibt, die wiederum Strom erzeugen. Diese nachhaltige Methode der Energieerzeugung, so Altbürgermeister Manfred Sporer, ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch effizient. Da alle kritischen Bausteine unter Wasser angeordnet seien, gebe es auch keine sichtbare oder akustische Beeinträchtigung. Aufgrund des Baukastensystems eigne sich das Konzept sowohl für kleine als auch für große Standorte.
Eine Einheit aus Turbine und Generator werde in einem Schacht mit einer horizontalen Einlaufebene installiert, der vor dem Wehrkörper in die Oberwassersohle integriert ist. Der Kraftwerkszufluss wird durch den horizontal angeordneten Rechen mit abflussabhängiger Überdeckungshöhe der Turbine zugeführt.
Die Anbindung an das Unterwasser erfolge über das Saugrohr durch den Wehrkörper hindurch. In der Wehrebene sei in der Einlaufbreite ein multifunktionaler Verschluss angebracht.
Er diene beim Kraftwerksbetrieb durch leichte Überströmung der Wirbelvermeidung, gebe bei der Rechenreinigung das Rechenreinigungsgut direkt ins Unterwasser ab und könne im Hochwasserfall vollständig abgesenkt werden, um somit einen großen Fließquerschnitt freizugeben und die vollständige Geschiebedurchgängigkeit herzustellen.
Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen verursacht die Wasserkraft keine Luftverschmutzung und keine Treibhausgasemissionen. Außerdem trägt sie zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei und hilft somit, den Klimawandel zu bekämpfen.
Nächster Treff im Biergarten
Ein Abstecher ganz in der Nähe des Kraftwerkes an der Loisach führte die Senioren nach Glentleiten, wo das Freilichtmuseum besichtigt werden konnte. Nach einem Mittagessen in der Museumsgaststätte und einem Aufenthalt auf der Wirtshausterrasse mit Blick über das Loisachtal mit dem Kochelsee bis hinauf zum 1 565 Meter hohen Jochberg machte sich die Reisegruppe gegen 15 Uhr wieder auf die Heimreise.
Auf der Heimfahrt gab Max Altmann das nächste Treffen der Senioren, das im Biergarten beim Bäckerwirt am 18. September stattfinden wird, bekannt.