Ein Tag der Verehrung
Die Katholiken vor allem in Bayern begingen am Donnerstag den traditionsreichen Feiertag Mariä Himmelfahrt.
Das Fest Mariä Himmelfahrt, auch als Großer Frauentag bekannt, ist jetzt schon seit Jahren für die Frauengemeinschaft Anlass, Kräuterbuschen zu binden. Diese Sträuße waren in früheren Zeiten nicht nur Zierde, sondern galten vor allem in der Landwirtschaft als Heil- und Hilfsmittel.
Die Mitglieder der Frauengemeinschaft boten die duftenden, bunten Kräuterbuschen, die sie am Mittwoch im Pfarrheim gebunden hatten, vor dem Gottesdienst gegen eine Spende an.
Zu allen Zeiten, so Pfarrvikar Pater Anand bei der Messe am Großen Frauentag in seiner Einleitung, hätten die Menschen das Bedürfnis verspürt, Gott – unter welchen Gestalten sie ihn auch immer verehrten – dafür zu danken, dass er ihnen mit den Kräutern der Felder, Wiesen und Wälder Mittel gegen die vielen bedrohlichen Krankheiten gegeben hatte. Gleichzeitig versuchte man, mit dem Segen der Gottheiten die heilende Kraft der Kräuter, von der man durchaus magische Vorstellungen hatte, zu stärken. Die Pfarrgemeinde möchte gerade in dieser Zeit von Kriegen und Gewalttaten den Menschen durch Gebet und Gottesdienst Mut und Zuversicht schenken. Habe sich doch gerade in Notzeiten Maria immer als eine mächtige Helferin und sichere Zuflucht erwiesen.
Vor dem Schlusssegen vollzog Pfarrvikar Pater Anand die Kräuterweihe: „Mit den Heilkräutern in der Natur wird die Schöpfung Gottes verherrlicht.“ Daheim werden die Sträuße dann im Herrgottswinkel, im Stall oder auch auf dem Dachboden aufbewahrt. Sie sollen das Haus, den Stall, Menschen und Tiere vor Unheil bewahren.