Es ist ein Privileg mit Tieren aufzuwachsen
„Aus erster Hand erhalten die Kinder in unserem Kindergarten Einblicke in landwirtschaftliche Abläufe und werden dabei zu kleinen Bauernhofexperten.“ So formulierte es die Trägerin Evelin Mannhart, die zusammen mit drei weiteren Kolleginnen die Einrichtung leitet, bei der Begrüßung der vielen Gäste aus nah und fern.
„Das ist für uns eine Herzenssache“, erklärt Mannhart. „Und wir merken, dass es genau richtig ist.“ Die Kinder würden gerne komme, schlechtes Wetter gebe es nicht, führt Evi Mannhart weiter aus. Die Kinder lernen, wo die Landwirtschaft funktioniert und packen natürlich auch selbst mit an. Etwa, indem sie die Tiere füttern, misten, die Eier der Hühner einsammeln oder die Tiere in ihrem Verhalten beobachten.
Viel Platz für Bewegung
Platz für Bewegung ist auf dem weitläufigen Gelände mehr als genug. Der Kindergarten bietet Platz für 18 Kinder. Momentan besuchen 14 Buben und Mädchen den Hofkindergarten, die weiteren vier Plätze sind bereits vergeben und werden demnächst belegt.
Am Sonntag war der Kindergarten eine wichtige Anlaufstelle für Familien mit ihren Kindern aus dem gesamten Landkreis. Zwar wurde der Betrieb im Kindergarten bereits im September aufgenommen, aber die offizielle Eröffnung mit Segnung und Tag der offenen Tür fand erst jetzt am letzten Wochenende statt.
„Das Beste in guten Händen“ sei der Leitspruch für das neue Domizil, sagte Bürgermeister Stefan Baumgartner. Er freute sich, dass die Kinder ihr neues Domizil bereits in Beschlag genommen haben und sich in der schönen Umgebung wohlfühlen. Sowohl die Kinder als auch die Tiere seien gut untergebracht. Er blickte auch ein wenig auf die Planungen und die Baugeschichte zurück. Das Werk, so das Gemeindeoberhaupt, sie gelungen. Mit dem neuen Kindergarten werde dem veränderten Bedarf an Kinderbetreuung Rechnung getragen. Der Bauernhofkindergarten „Heimatwichtel“ ist eine Ergänzung und Bereicherung zum Gemeindekindergarten „Villa Kunterbunt“. Die beiden Einrichtungen werden in Zukunft kooperieren und Veranstaltungen gemeinsam gestalten.
Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler lobte die Anlage, die auf die Bedürfnisse der Kinder hervorragend ausgerichtet sei und meinte, dass er fast neidisch werde, wenn er an seine eigene Kindergartenzeit zurückdenke. „Die Zeit im Kindergarten ist prägend für die Zukunft und die Kinder werden spielend auf ihr Leben vorbereitet.“ Ein bauernhofartiges Idyll in Chamerau, auf dem sich Tiere tummeln – und mittendrin glückliche Kinder: Löffler sprach von einem „Privileg“, mit Tieren aufwachsen zu dürfen. Er freue sich, dass Frau Mannhart sich getraut habe, so ein Projekt anzugehen.
Als Starthilfe überreichte er an Betreiberin Evi Mannhart einen Geldbetrag zur Anschaffung von Futter für die immer mehr werdenden Tiere auf dem Hof.
Als Landrat Franz Löffler die vielen jungen Gäste fragte, ob es ihnen den gefalle, erntete dieser ein einstimmiges „Ja“. Und was ihnen am besten gefalle, beantworten die Kleinen auch unisono: “Alles!“
Ein Schatz
Den kirchlichen Segen erhielt der Kindergarten von Diakon Werner Szörenyi. Für den war das eine Premiere. „Einen Bauernhofkindergarten habe ich noch nie eingeweiht“, freute er sich. Szörenyi zitierte die Dichterin Astrid Lindgren, die sich im Interesse der Kinder wünsche, dass sie viel mehr spielen können als sie es heute tun. Denn damit trage man einen Schatz in sich, aus dem man ein Leben lang schöpfen könne.
Nach dem offiziellen Teil hatten alle Besucher die Möglichkeit, an Führungen teilzunehmen. Ausführlich erklärt wurden den Besuchern der Tagesablauf sowie das Speiseangebot und der Wochenplan, zu dem einige Ausflüge in die nähere Umgebung sowie am Mittwoch der Einkaufstag am Obstauto am Bahnhof gehören.