Gott und der Heimat zur Ehre
Nach 50 Jahren grüßt vom Gänsberg wieder ein neues Holzkreuz hinab ins Kirchdorf Lederdorn. 1974 war von den Bergschützen (der Verein hat sich mittlerweile aufgelöst) erstmals ein Kreuz errichtet worden. An diesem nagte nun sichtlich der Zahn der Zeit und so wurde auf Initiative der Dorfgemeinschaft Moos – allen voran Bernhard Weber sowie Thomas und Stefan Klein – die Erneuerung des Kreuzes realisiert.
Zur Segnungsfeier hatte die Mooser Dorfgemeinschaft auf den Gänsberggipfel geladen. Und die älteren Lederdorner blickten dabei in Gedanken zurück, als vor 50 Jahren, am 1. August 1974, das Eichenholzkreuz von Pfarrer Simon Kiermaier aus Runding den kirchlichen Segen erhielt. Dem Berggottesdienst, musikalisch umrahmt mit der „Waidlermesse“, hatten Hunderte Besucher beigewohnt – sehr zur Freude von Bergschützen-Vorstand Peter Jäckel, auf dessen Betreiben hin das Gipfelkreuz errichtet worden war.Fünf Jahrzehnte später hat nun das zweite Gänsberg-Kreuz den kirchlichen Segen erhalten – mit achteinhalb Metern ist es einen halben Meter höher als sein Vorgänger. Pfarrer Kilian Limbrunner hatte den Weg auf den Gänsberggipfel wagemutig auf seinem Motorrad erklommen und erbat den kirchlichen Segen für das Gipfelkreuz und alle Wanderer, die künftig unter dessen Schatten verweilen. In einer launigen Predigt merkte Limbrunner an, dass speziell in Bayern kirchliches und weltliches Feiern zusammengehören. „Erst die Mess’, dann die Mass“, sagte er. Die Fürbitten verlas Prof. Dr. Josef Weber.
Kapelle Klein spielte
Musikalisch umrahmt wurde die gut besuchte Segnungsfeier von der Kapelle Klein. Diese hatte sich speziell für diesen Anlass neu formiert – es spielten ausschließlich Lederdorner Musikanten auf – und eigens Kirchenlieder einstudiert.
Bürgermeister Stefan Baumgartner würdigte die Initiative der Dorfgemeinschaft Moos, ein neues Gipfelkreuz zu errichten – zur Ehre Gottes und der Heimat und auch als Gedenken an verstorbene Bergschützen und Mooser Gemeindebürger. Sein Dank galt allen Privatpersonen, Firmen und Unternehmen, die dieses Gemeinschaftsprojekt ermöglichten. Thomas Klein als Sprecher des Ortsteils Moos bedankte sich wie Baumgartner als Erstes bei Grundstückseigentümerin Helga Gruber für das Nutzungsrecht. Den Eichbaum hatte Florian Wanninger aus Chamerau gespendet.
Ein Vergelt’s Gott galt auch dem Sägewerk Schießl für die Sägearbeiten sowie Edmund Lommer, der das Kreuz zimmerte. Die Blecharbeiten übernahm die Firma Huber aus Bad Kötzting – wie alle beteiligten Firmen unentgeltlich. Die neue Gedenktafel war eine Gabe von Hermann Bräu. Spenden kamen von der Raiffeisenbank und der örtlichen Firma UVEX Sports. Daneben hatten zahlreiche Privatpersonen an der Errichtung mitgewirkt, wie Stefan Kösbauer, Franz Liegl und Reinhold Aumeier. „Das alles zeugt von einem sehr guten Gemeinschaftsgeist im Dorf“, sagte Klein abschließend. Nach der kirchlichen Feier traf man sich im Garten der Familie Klein in Moos, wo unter musikalischer Umrahmung zünftig gefeiert wurde.