„Hand und Herz im Gleichschritt“

28. Februar 2025: Elf Einzel- und ein Doppelzimmer: Neue Senioren-Wohngemeinschaft in Chamerau erhielt den kirchlichen Segen – Eigentümerin der Einrichtung ist Physiotherapeutin Pia Brey
Einweihung Der Senioren WG

Am Mittwochvormittag wurde die neue „Senioren-WG“ an der Bahnhofstraße feierlich eingeweiht. Die Einrichtung erhielt zudem den kirchlichen Segen durch Pfarrer Kilian Limbrunner. Bürgermeister Stefan Baumgartner sprach von einem „guten und gelungenen Gesamtwerk“ und erkannte darin einen „Mehrwert und einen Standortvorteil für Chamerau“. Die Segnung der neuen Senioren-WG wurde im Beisein vieler Ehrengäste zelebriert.

Der Gedanke zu dieser Einrichtung kam von Pia Brey, einer gelernten Physiotherapeutin, die während ihrer Besuche in Pflegeheimen oft den Wunsch hörte, dass Menschen lieber in ihrem Heimatort leben würden. Diese Gedanken ließen sie nicht los und so sei in ihr der Entschluss gereift, eine ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft in ihrem Geburtsort zu gründen. Am Mittwoch erfüllte sich dieser Herzenswunsch mit der Einweihung ihrer Einrichtung.

„Harmonisches Zusammenleben finden“

In den vergangenen zwei Jahren wuchs an der Stelle eines ehemaligen Lagerplatzes für Baustoffe und Langholz ein markanter Neubau heran, der nun als neues Zuhause für Senioren dient. Im festlich geschmückten Aufenthaltsraum kamen die Gäste zusammen, um das Projekt gebührend zu feiern. Limbrunner, der die Segnung vornahm, erinnerte daran, dass die Kirche einen besonderen Auftrag für soziale Einrichtungen hat. „Einer trage des anderen Last“, zitierte er den Apostel Paulus und betonte die Wichtigkeit von Liebe und Würde für jeden Menschen. Mit der Eröffnung der Senioren-WG leistet die Einrichtung ihren Beitrag zu einem respektvollen und liebevollen Umgang mit den Bewohnern.

Pia Brey, die Eigentümerin, sprach voller Dankbarkeit und Vorfreude über die Zukunft der Gemeinschaft: „Jeder Mensch ist anders, wir werden ein harmonisches Zusammenleben finden und gemeinsam wachsen.“ Ihr Konzept beruhe auf Selbstbestimmung, wobei die Bewohner in Organisation und Durchführung unterstützt werden, Entscheidungen zum Tagesablauf jedoch selbstständig treffen können.

Baumgartner hob in seiner Rede hervor, dass die Gemeinde Chamerau durch diese Einrichtung bereichert werde. „Wir haben heute eine zweite soziale Stützfunktion eingeweiht“, sagte er stolz. Der Weg zur Realisierung sei nicht immer leicht gewesen: Es erforderte viele Schritte, darunter Änderungen des Flächennutzungsplans und ein Lärmschutzgutachten. Doch die Mühen hätten sich gelohnt – und die Besitzerin könne nun auf ein gelungenes Projekt blicken. Mit einem für diesen Anlass vorbereiteten Geschenk in Form des Chamerauer Wappens drückte der Bürgermeister seine Anerkennung aus. „An dieser Einrichtung sieht man, dass Hand und Herz im Gleichschritt viel Gutes für unsere Senioren tun“, betonte er.

Max Altmann, der Seniorenbeauftragte der Gemeinde, gratulierte ebenfalls und wies auf die demografische Entwicklung hin: „Die über 80-Jährigen sind die am stärksten wachsende Personengruppe in Deutschland.“ Er überreichte eine Spielesammlung als kleines Willkommensgeschenk für die Bewohner, um deren Freizeitgestaltung zu bereichern und Heiterkeit in den Alltag zu bringen.

Betreiber: Pflegedienst „Arberland“ Christoph Hosemann vom Pflegedienst „Arberland“, der die Senioren-WG betreibt, gab seiner Freude über die positiven Rückmeldungen der Bewohner Ausdruck. „Die Mieter sind keine Heimbewohner“, erklärte er. Vielmehr ermögliche das Konzept eine flexible und individuelle Betreuung. Mit rund 30 Mitarbeitern in den Landkreisen Cham und Regen sorge der Pflegedienst dafür, dass die Bedürfnisse der Senioren bestmöglich erfüllt werden.

Nach der feierlichen Einweihung führte Brey die Gäste durch die modernen Räumlichkeiten der Senioren-WG. Die elf Einzelzimmer und ein Doppelzimmer sind freundlich gestaltet und teils mit Balkon oder Terrasse sowie Nasszelle ausgestattet. „Es wurde alles getan, damit sich die Bewohner hier wohlfühlen“, erklärte sie stolz. Ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit, während der große Aufenthaltsraum und die Gemeinschaftsküche ideale Orte für geselliges Beisammensein seien.