„Lederdorns musikalische Botschafter“
„Danke für die Lieder.“ Mit dem als Zugabe eingeforderten Lied hätte das Jubiläumskonzert der drei Chöre Cantando, Cantando Juniors und Ohrwürmer keinen passenderen Abschluss finden können. Mit stehenden Ovationen dankten die Zuhörer in der voll besetzten Kirche Maria Königin für einen eindrucksvollen Liederabend anlässlich der Chorgründung vor 25 Jahren. Und einmal mehr wurde der griechische Universalgelehrte Aristoteles bestätigt, der vor rund 2400 Jahren sagte: „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen.“
Als eine halbe Stunde vor Konzertbeginn das Kirchenportal aufging, waren die Sitzplätze im Gotteshaus rasch besetzt. Und nicht nur die Lederdorner waren gespannt auf die musikalische Zeitreise durch ein Vierteljahrhundert. Auch Musikfreunde aus dem weiteren Umland kamen zum Gratulieren und zum Genießen.
Ganz viel Gefühl und ganz viel Herzblut
Ein Trommelwirbel von Chorkind Elias Wanninger läutete das Konzert ein und die Nachwuchssängerinnen und -sänger stellten mit den Schildern CAN TAN DO OHR WÜR MER 25 die Jubilare vor. Diese gratulierten sich zum Auftakt mit einem gemeinsamen Geburtstagsständchen selbst. Das Originallied der „Wise Guys“ hatte Carola Böhm, die mit Dirigentin Evi Achatz und Ulrike Biegerl die drei Chöre leitet, umgedichtet.
Schon nach dem ersten Vortrag war der Applaus groß. „Das hat uns allen gut getan. Und es hat auch etwas von der Nervosität genommen“, sagte Böhm, die mit ihren Co-Leiterinnen Achatz und Biegerl die Begrüßung übernahm und die einzelnen Liederblöcke anmoderierte.
Liebe das beherrschende Thema der Wunschlieder
Das musikalische Programm setzte sich zusammen aus den Wunschliedern der Chormitglieder. Heraus kam ein buntes Potpourri an weltlichen und geistlichen Liedern – so bunt gemischt wie das Publikum, abwechslungsreich, mit ganz viel Gefühl und ganz viel Herzblut.
Die Kraft, die man aus der Heimat schöpfen kann, besang der Chor Cantando im Lied „Hoamatgfühl“ der österreichischen Band „Die Seer“. Die Songs „The rose“ von Bette Middler und „Du bist das Beste, das mir je passiert ist“ der Gruppe „Silbermond“ beschlossen den ersten Block.
Wie die Großen hatten auch die Ohrwürmer die Zuhörer schnell auf ihre Seite gezogen. Elena Dattler hätte ihre Freunde dabei gerne auf der Gitarre begleitet, musste wegen ihres Gipsarms aber passen. Stattdessen spielte Elias Wanninger beim Lied „So groß wie ein Baum“ die Djembé, eine afrikanische Bechertrommel, und Lena Stocker übernahm die Percussion beim Indianersong. Von Kurt Mikula, einem der bekanntesten religiösen Kinderliedermacher aus Österreich, gaben die Ohrwürmer „Du bist ein Ton in Gottes Melodie“ zum Besten, ehe sie den 70er-Jahre-Schlager „Schön ist es, auf der Welt zu sein“ von Roy Black und Anita auf ihre ganz eigene Art interpretierten. Der Beifall für die kleinen Sängerinnen und Sänger war riesengroß.
Die musikalische Begleitung der Lieder – zumeist mit Gitarre, aber auch Keyboard – lag in den Händen von Carola Böhm und Ulrike Biegerl. Musikalische Geburtstagsgrüße überbrachten auch die Chormitglieder Ilka und Uli Hörner (Trompete und Horn) mit dem Lied „Ich lobe meinen Gott“.
Liebe – wie konnte es auch anders sein – war das beherrschende Thema der Wunschlieder. Wie in der Ballade „Übern See“, mit der Komponist Lorenz Maierhofer ein neues Genre alpiner Chormusik schuf. A capella wurden „Lollipop“ von der US-Girlgroup „The Chordettes“ aus dem Jahr 1958 und „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern gesungen. Erinnerungen an Teenager-Zeiten in den 60er-Jahren wurden bei den älteren Zuhörern beim Schlager „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ wach, das jüngere Publikum sprachen Ed Sheerans „Perfect“ in deutscher Fassung, Helene Fischers „Du lässt mich sein, so wie ich bin“ und Pizzera und Jaus’ „Kaleidoskop“ an.
Angelehnt an den Psalm 62 ist das Lied von Klaus Haizmann „Meine Stille ist in dir“ – es erzählt von der Schwierigkeit, solch eine „stille Zeit“ im Alltag zu finden und zu üben.
Auch an aus Filmen bekannte Klassiker wagten sich die Chöre, wie „I will follow him“ aus „Sister Act“ und „The circle of life“. Dieser Song aus Walt Disneys „König der Löwen“ beschreibt den Kreislauf des Lebens von der Geburt bis zum Tod und zeigt auf, welch ein Wunder das Leben ist.
Wenn Beifall der Lohn des Künstlers ist, konnten sich die Chormitglieder nach Konzertende reich beschenkt fühlen. Mit Standing Ovations wurden die drei Chöre minutenlang gefeiert. „Wir sind sehr erleichtert, dass alles geklappt hat, und glücklich über unsere Leistung. Und wir sind gerührt von so viel Lob“, zog Carola Böhm ein rundum positives Fazit. Ihre Kolleginnen vom Führungsteam, Ulrike Biegerl und Evi Achatz, bedankten sich mit Blumen bei den erwachsenen Chormitgliedern und bei den Nachwuchssängerinnen und -sängern mit einem großen Glas Nutella mit der Aufschrift: „25 Jahre – ich war dabei!“
„Eine Bereicherung für die Filialgemeinde“
Unter den begeisterten Zuhörern war auch Pfarrer Kilian Limbrunner, der sich bei der Chorleitung mit Rotwein bedankte. Ein großes Vergelt’s Gott sagte der Geistliche den drei Chören für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste und dem Führungsteam für die unentgeltliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.
„Die drei Chöre um das Dreigestirn Achatz, Böhm und Biegerl an der Spitze sind eine Bereicherung für die Filialgemeinde“, sagte Limbrunner.
Kirchenpfleger Xaver Heigl schloss sich dem Dank an und überreichte für die drei Chöre jeweils einen Gutschein.Eine Spende gab es auch namens der Gemeinde. Bürgermeister Stefan Baumgartner gratulierte zum Jubiläum und sagte Vergelt’s Gott „für ein wunderbares Konzert mit einem abwechslungsreichen, kurzweiligen Programm“. Die Chöre seien seit 25 Jahren musikalische Botschafter für Lederdorn. „Und darauf ist die Gemeinde sehr stolz“, so Baumgartner.Bei Sekt, Bier, Wasser und Saft sowie verschiedenstem Fingerfood wurde nach dem Konzert auf dem Kirchplatz gefeiert – und angestoßen auf die nächsten 25 Jahre der Lederdorner Chorsängerinnen und -sänger.