Mehr als eine Frage der Schönheit
Chamerau. (hep) Auch wenn die Realität mit unangenehmen Temperaturen derzeit noch anders aussieht: Kalendarisch gesehen ist der Frühling auch hierzulande angekommen. Um die Spuren des Winters zu beseitigen, sind die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs derzeit an allen Fronten aktiv: Von der Reinigung der Sinkkästen über den Frühjahrsputz der Parkanlagen bis zum ersten Rasenschnitt standen uns stehen in den nächsten Wochen noch eine Vielzahl von Arbeitseinsätzen auf ihrem Einsatzplan.
Der Bauhof der Gemeinde Chamerau sorgt für Sicherheit und Sauberkeit. „Das, was der Bauhof leistet, wissen viele gar nicht“, so Bürgermeister Stefan Baumgartner. Lohnunternehmer sind teuer und das Gras wächst schnell – diese zwei Erfahrungen führten in den letzten Jahren bei immer mehr Gemeinden dazu, dass für die Pflege der Straßenränder eigene Gerätschaften eingesetzt werden. Auch die Gemeinde Chamerau ist seit vielen Jahren in der Lage, an über 50 Kilometern Gemeindestraßen ohne Hilfe von außen die Bankette als auch die angrenzenden Straßenböschungen von zum Teil kniehohem Gras zu befreien. Im Sommer ist ein Teil der Bauhofmitarbeiter ständig mit diesen Grünpflegearbeiten beschäftigt.
An Grünpflegemaßnahmen scheiden sich oft die Geister. Die einen empfinden den Pflegeschnitt an Hecken und Sträuchern als zu „brutal“, während die anderen sagen: „Hier müsste dringend etwas gemacht werden“. Ebenso verhält es sich mit Mäharbeiten. Man versuche, individuelle Lösungen zu finden, die allen Interessen gerecht werden, wenngleich das natürlich schwierig sei: „Lassen wir’s wachsen, freut das die Naturschützer, aber die Spaziergänger kritisieren, dass es aussieht wie in einem Urwald. Mähen wir, sprechen manche gleich von einer Mondlandschaft“.
Park am Wasserrad hat "Frühjahrsputz" schon hinter sich
Auch wenn die öffentlichen Plätze, Flächen, Geh- und Radwege von den Bauhofmitarbeitern ohnehin regelmäßig gesäubert werden: Im Frühjahr bekommen diese Bereiche laut Bauhofchef Daniel Holzer nochmals eine besondere Grundreinigung. Zum einen natürlich, weil es einfach schöner aussieht, zum anderen aber auch, weil die Sicherheit gewährleistet sein muss. Bei ihrer Frühjahrsputzaktion inspizieren die Bauhofmitarbeiter unter vielen anderem auch die Wehranlage mit der Bootsrutsche wo sich viel Geäst verfangen hatte und beseitigt werden musste. Die Liste der Arbeiten ist scheinbar unendlich lang, die der gemeindliche Bauhof angeht. Solche Arbeiten müssen im Frühjahr einfach sein, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Doch es gibt auch Einsätze, die den Bauhofmitarbeitern erspart blieben, wenn sich so mancher Bürger besser im Griff hätte und seinen Müll nicht einfach dort fallen ließe, wo es ihm gerade passt. Doch leider schmeißen viele Autofahrer Plastikbecher, Dosen und sonstigen Unrat gerne einmal einfach neben die Fahrbahn. Das sieht unschön aus - und kann für die Bauhofmitarbeiter und den Geräten auch unangenehme Konsequenzen haben.
Sträucher bereits im Februar geschnitten
Unabhängig davon konnten aber einige Arbeiten bereits während der zumeist schnee- und eisfreien Zeit erledigt werden. Dazu gehörten unter anderem das Freischneiden von Wegen und das Auslichten von Sträuchern und Gehölzen in den Parks und Spielplätzen sowie das einarbeiten von Holzhackschnitzeln rund um die Bäume und Sträucher. Auch eine Reihe von störenden Wurzelstöcken früherer Fällungen mussten noch entfernt werden. Diese Arbeiten unterliegen zum Teil naturschutzrechtlichen Auflagen zum Schutz der darin lebenden Tiere, etwa nistenden Vögeln. Für heuer lag der Stichtag am 28. Februar.
Doch damit ist die Arbeit für den Bauhof noch nicht erledigt. Die Sitzbänke müssen überholt und wieder aufgestellt werden. Sind dann noch Brunnen aufgedreht und die Spielplätze überprüft - gibt es sicherlich immer noch etwas zu tun. Der Frühjahrsputz, er ist eben eine Herkulesaufgabe.