Mitreißende Lieder und Gottes Segen
Chamerau. Schon seit Tagen fieberten die Kinder diesem Tag entgegen, an dem sie zum ersten mal gemeinsam in die Kirche gehen dürfen. Ob die Kinder oder deren Eltern und Großeltern aufgeregt waren, als sie die Kirche betraten, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Voller Leben war die Pfarrkirche Peter und Paul, die mit bunten Schirmen geschmückt war, als die Schulanfänger mit Eltern und Großeltern die vorderen Plätze einnahmen.
Pfarrer Kilian Limbrunner konnte zum Familiengottesdienst am Sonntag die 17 katholischen Schulanfänger mit ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern sowie Klassenleiterin und Rektorin Claudia Mühlbauer und die Gläubigen begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Chor Vivace. Die Gruppe besteht aus Mitgliedern, die aus fast allen Teilen des Landkreises Cham stammen. Die Leitung hat Thomas A. Gruber, Musiklehrer und Leiter des Kötztinger Musikzentrums. Die vielen Kirchenbesucher erfreuten sich über den stimmgewaltigen Chor, der mitreißende geistliche Lieder sang.
"Besondere Einschnitte im Leben erfordern besondere Rituale, die den Übergang erleichtern und eine brückenhafte Funktion haben", sagte Pfarrer Kilian Limbrunner. Ein großer Einschnitt stellte der Schuleintritt dar. Die Segnung sei der offizielle Beginn ihrer Zeit als Schüler. "So wollen wir heute das Schuljahr unter Gottes Segen stellen", sagte er. "In diesen Segen", so der Priester, "wird deutlich, dass Gott selbst Kind geworden ist, dass er sich gerade den Kleinen und Schwachen zuwendet. Jesus selbst hat die Kinder zu sich gerufen und sie gesegnet".
Pfarrer Limbrunner erbat mit den Gläubigen vor allem für die Schulanfänger Gottes Beistand. Der Geistliche spannte bei seinem Gespräch mit den Abc-Schützen einen Schirm auf: "Wenn dunkle Wolken aufziehen, spannen wir den Regenschirm auf. Dann werden wir nicht nass. Wir sind beschirmt. Wir sind geschützt." Gott sie für jeden Einzelnen ein Schirm. Er passe auf jeden Menschen auf Pfarrer Kilian Limbrunner bat jeden Schulanfänger nach vorne und legte jedem Kind die Hände auf und segnete es.
Am Ende des Familiengottesdienstes überreichte der Pfarrer an jeden Abc-Schützen das Heft "Der verlorene Sohn". Er erinnert in seinen Schlussworten die Eltern und Großeltern daran, dass sich mit dem Schulbeginn das Leben auch für sie verändern werde. "Lasst die Kinder Kinder sein, aber sie wollen auch geführt werden. Diese Erfahrungen können Kinder nur innerhalb einer Gemeinschaft machen, in der sie erleben, wie schöne es ist, gemeinsam mit anderen etwas zu entdecken, etwas zu gestalten oder sich einfach um etwas kümmern zu können."