Neue Pflasterbahn hat sich bewährt
Chamerau. (hep) Viele Jahre waren die fünf Asphalt-Stockbahnen des FC Chamerau in Betrieb und haben aufgrund der durchaus regen Beteiligung etwas gelitten. Durch zahlreiche Trainings- und Turnieraktivitäten sind die Asphaltbahnen auf dem Sportgelände des FC Chamerau der Insel in den letzten drei Jahren arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Das letzte Hochwasser, bei dem die Bahnen überflutet wurden, gab den fünf Bahnen den Rest. Da wurde der FC Chamerau aktiv – und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die neuen Pflasterbahnen fanden bei den einzelnen Mannschaften am Sonntag bei der Kreismeisterschaft großen Zuspruch und Abteilungsleiter Josef Nachreiner versäumte es nicht, bei der Siegerehrung ein paar Worte über die Maßnahme zu verlieren.
Förderung bekommen
2021 stellte Stockschützen-Chef Josef Nachreiner beim Hauptverein den Antrag auf Sanierung, verbunden mit dem Wunsch auf einen vollständigen Umbau auf moderne Pflasterbahnen. Nach Abklärung der Kosten und Zuschüsse wurde Anfang April begonnen, dieses Vorhaben zu realisieren. Möglich geworden ist das Projekt erst durch die Zusage einer Förderung durch den Bayerischen Landessportverband (BLSV).
Mit der Entfernung der Asphaltdecke und der Umrandung durch den Bagger des Bauhofes der Gemeinde waren die Voraussetzungen zum Neuaufbau der Bahnen geschaffen. Fünf Tage benötigte der Bauhof, um zusammen mit vielen freiwilligen Helfern des FC Chamerau den Untergrund auszurichten und zu verdichten.
Über 25800 wasserdurchlässige Pflastersteine wurden per Hand transportiert und in ein Splittbett gesetzt. Die Spielfelder bestehen aus 25800 Pflastersteinen in den Farben rot (Spielfeld), grau (Zwischenfeld) und schwarz (seitliche Abgrenzung). Zusätzlich benötigte man noch 100 laufende Meter Betonrandsteine für die Umrandung der Spielfläche. Dank der hervorragenden, schnellen und sauberen Arbeit der Pflasterfirma wurde der 600 Quadratmeter große Belag bereits nach einer Woche fertiggestellt und an den FC Chamerau übergeben. Damit ist die Bahnanlage nicht nur optisch schöner geworden, auch die Versickerung des Regenwassers wird gewährleistet. Nach jedem Starkregen musste man zuvor auf den Asphaltbahnen das Wasser „aus den Bahnen kehren“. Um einen Spielkomfort mindestens so gut wie auf herkömmlichen Anlagen zu erzielen, wurde das Pflaster nach Abschluss der Verlegungsarbeiten durch Abteilungsmitglieder verschliffen. „Dadurch”, so erklärt Abteilungsleiter Nachreiner, „wurde die Oberfläche im Bereich von wenigen Millimetern geglättet. Nach dem anschließenden Aufbringen der Markierungen waren die neuen Bahnen bereits Anfang Juni betriebsbereit.”
Kleines Stadion
Bei den noch anfallenden Arbeiten wurde unter tatkräftiger Mithilfe von Abteilungsmitgliedern durch Vereinsmitglied und Eisstockfan Manfred Ebner eine Bandenwerbung an der Parkplatzseite angebracht, die zehn einheimischen Firmen auf 33 Metern wertvolle Dienste leisten soll.
So entstand der Charakter eines kleinen Stadions, in dem die Stockschützen nun wieder ihren Sport ausüben können. Außerdem wurde um die Stockbahnen das Gelände ebenfalls mit neuem Rollrasen erneuert.
Um die Randsteine vor dem Aufprall der Stöcke zu schützen, wurden Holzlatten angebracht. Das Befüllen der Feuerwehrschläuche mit Riesel, der aus kleinsten, ungebrochenen Kieselsteinen mit einem Durchmesser bis zu acht Millimetern besteht, wurde zum Abfedern der Stöcke an den Stirnseiten benötigt und bildete schließlich den Abschluss der Arbeiten an den Bahnen.
Sommerturnier
Damit sich davon alle Vereinsmitglieder und Gemeindebewohner ein Bild machen konnten, fand am Sonntag ein Meisterschaftsturnier mit neun Mannschaften und Vertretern des Eisstockkreises Cham statt. Vor dem Turnier testeten die Stockschützen aber bereits in mehrfachen Trainingseinheiten die Laufeigenschaft der Stöcke auf den fünf neuen Pflasterbahnen. Eine weitere große Bewährungsprobe wird die Anlage beim eigenen Sommerturnier mit 33 Mannschaften aus dem gesamten Landkreis Cham am 22. und 23. Juli erleben.
Einweihung erst 2023
Abteilungsleiter Josef Nachreiner zeigte sich nach der Fertigstellung Ende Juni zufrieden. „Am Anfang hatte ich große Bedenken, dass die Arbeiter aus unserer Sparte, die teilweise schon im Rentenalter sind, durchhalten. Freilich war ich dann sehr überrascht, dass täglich immer zwischen vier und sechs Leute da waren und angepackt haben. Es konnte immer eine reibungslose Zusammenarbeit mit den verschiedensten Gremien bewerkstelligt werden.“
Die offizielle Einweihung soll erst im kommenden Jahr stattfinden, wenn der Sparte Eisstock des FC Chamerau ihr 50-jähriges Bestehen feiern kann.