Ostern - die große Stunde des Lichts
Chamerau. Symbolhaft steht die Osterkerze für den über Tod und Sterben siegenden und auferstandenen Jesus Christus. Sie nimmt stets einen herausgehobenen Platz in der Pfarrkirche ein, je nach Anlass und zeitlichem Fortgang im Kirchenjahr. Ihr Licht vermittelt das Gefühl von Wärme. Einmal im Jahr wird sie vor aller Augen neu ins Dasein gehoben - und dann schlägt ihre größte Stunde in der Liturgie der Osternacht. Die Rede ist natürlich von der Osterkerze, die eine einzigartige Symbolik in sich trägt und den ältesten Schriftzeugnissen zufolge bereits aus dem 4. Jahrhundert stammt. Dementsprechend wird die Osterkerze in der Pfarrei St. Peter und Paul jedes Jahr mit liebevollem Bedacht ausgewählt und der Umgang mit ihr unterliegt größtmöglicher Sorgfalt.
Unter dem dreimaligen Liedruf „Lumen Christi!“ (Christus, das Licht!) - und der jeweiligen Antwort der Gläubigen „Deo Gratias“ (Dank sei Gott) - trägt der Priester, begleitet vom Liturgischen Dienst, die Osterkerze durch das Dunkel der Kirche. Die Prozession hinter der Kerze symbolisiert zweierlei: Die Feuersäule, hinter der das Volk Israel aus der Knechtschaft durch die Wüste und das Rote Meer hindurch zog, und die Erinnerung an das Wort Christi aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben“.
Nochmalige Verehrung erfährt „das Licht“ gleich nach Lichtfeier und Prozession: im hymnenartigen Osterlob, dem österlichen Lobgesang schlechthin. Hier wird sowohl das Ostergeheimnis, der Sieg des Lebens über den Tod, mit Hochgesang gepriesen: „Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: Dein Sohn“. Das neu entzündete Licht wird weitergegeben an alle Mitfeiernden, denn das Licht Christi soll auch die Gläubigen erinnern an die eigene Taufe und die daraus erwachsenden Verpflichtungen.
Minis verkaufen Osterkerzen
Durch vielfältige Aktionen wie dem jährlichen Osterkerzenbasteln können die Minis das Kirchenjahr bewusster erleben. Dabei können sie erspüren, was Gemeinschaft ist. Die Kinder lernen, was gegenseitige Wertschätzung und respektvoller Umgang miteinander bedeuten.
Die Ministranten sind begeisterte und kreative Bastler - auch wenn in diesem Jahr das Gemeinschaftserlebnis entfiel. Coronabedingt traf man sich nicht zum gemeinsamen Basteln im Pfarrheim, sondern produzierte quasi im Homeoffice: Hergestellt wurden 400 Osterkerzen in zwei verschiedene Größen.
Die Minis konnten dabei zu Hause, ausgestattet mit Lineal, Küchenmesser und Schneidebrett ihre Kreativität voll zur Geltung bringen. Mit gekonnten Handgriffen verzierten die Minis die weißen Kerzen mit Symbolen, die als Wachsstreifen erst ausgeschnitten und dann aufgeklebt wurden.
Die Osterkerze ist für Christen ein Symbol für das Leben, für den Sieg über den Tod und für die Hoffnung. Stets ist sie mit schönen Bildern verziert: Kreuz, Baum, Weizenähre, Sonne und Wasser - allesamt Symbole für Christus und den Glauben. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen, zusammengekommen sind am Ende sehr schöne, individuell gestaltete Motive.
Auch in Zeiten von Pandemie und Lockdown möchte man an dem kirchlichen Brauch festhalten und am Wochenende zum Palmsonntag zu den Gottesdiensten am Samstag und Sonntag und danach die verzierten Osterkerzen den Kirchgängern zum Kauf anbieten. Der Kaufpreis für die kleinen Kerzen beträgt 3 Euro und für die großen 5 Euro. Für den Kaufpreis der Kerzen steht eine offene Kasse bereit in die der jeweilige Betrag eingeworfen werden kann. Bitte den Betrag passend bereithalten und in die Kasse stecken, es kann kein Wechselgeld herausgegeben werden. Bitte auf Abstand am Verkaufsstand achten. Die gebastelten Osterkerzen werden am Karsamstag beim Gottesdienst gesegnet.
Wie wichtig bunte Farbtupfer als Hoffnungszeichen in schwieriger Zeit sind, beweisen die Osterkerzen der Ministranten, die am Wochenende erworben werden können.