Rücktritte vom Kaufvertrag

29. Januar 2024: Nach Umweltprämien-Aus: CSU-Bundestagsabgeordnete zu Besuch im Autohaus Speigl
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Seit 2016 gab es den Umweltbonus, eine Förderung beim Kauf eines E-Autos. Mitte Dezember 2023 hat die Ampel-Regierung diese Prämie abrupt auslaufen lassen – und damit für Verwirrung und zum Teil auch Wut in der Bevölkerung sowie bei Autohändlern gesorgt. Die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf ist am Donnerstag einem Schreiben des Chamerauer Autohauses Speigl gefolgt, um sich in ihrem Wahlkreis über die Probleme, die die gestrichene Umweltprämie verursacht hat, zu informieren.


„Die Regierung hat ihr Wort gebrochen“


„Am 16. Dezember haben wir erfahren, dass der Bonus für E-Autos in zwei Tagen ausläuft“, erinnerte sich Geschäftsführerin Maria Speigl: „Wir konnten nicht mehr reagieren. Die Zulassungsstellen hatten alle zu. Es war eine Katastrophe.“ Für den Verkaufsendspurt zum Jahresende hin habe die Familie noch einige E-Autos bestellt, sechs Wagen standen zur Auslieferung bereit. Diese Kunden konnten den Rabatt von 4 500 Euro noch mitnehmen.


Glück im Unglück für Skoda-Kunden: Der Autohersteller sponserte die Umweltprämie für bereits abgeschlossene Kaufverträge. Dennoch traten zwei Personen in Chamerau von ihrem Vertrag zurück. Ein Minusgeschäft für Händler, das im Endeffekt die deutsche Wirtschaft schwächt, betonte Englhardt-Kopf und zeigte sich entrüstet über die Entscheidung der Bundesregierung.


Hintergrund bildet das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse des Bundes. Zum 1. Januar 2024 hätte die staatliche Prämie auf 3 000 Euro gesenkt werden und dann erst Ende 2024 auslaufen sollen. Nun entfällt dies. „Damit hat die Ampelregierung zum wiederholten Male ihr Wort gebrochen und die Bevölkerung vor den Kopf gestoßen“, sagte die CSU-Abgeordnete bei ihrem Besuch im Chamerauer Autohaus.


Die Auswirkungen der fehlenden Umweltprämie zeigen sich bereits, wie Maria Speigl berichtete: Die Nachfrage geht zurück und die Kunden sind unzufrieden. Eine kurzfristige Lösung der gestrichenen Förderungen? Nicht zu erwarten. Dabei seien gerade E-Autos ein wichtiger Bestandteil des vehement geforderten Klimaschutzes, positionierte sich Englhardt-Kopf. „Keine Umweltprämie, dafür höhere CO2-Steuern für Diesel. Das ist eine autofeindliche Politik, die gerade in ländlichen Gegenden nicht tragbar ist“, sagte sie. Die CSU wolle daher in Berlin weiterhin Druck ausüben, damit auch in Zukunft vermehrt E-Autos verkauft würden.


Nachfrage und Preise gefallen


Auch das Autohaus Speigl hat E-Autos noch nicht abgeschrieben. „Die Nachfrage sinkt nun erstmal. Das heißt aber auch, dass die Preise für die Autos ebenfalls fallen“, erklärte Speigl. In Chamerau erwarte man daher langsam wieder einen Anstieg von E-Auto-Käufen.


Zusätzlich habe sich Skoda dafür entschieden, weiterhin Kaufprämien für Kunden anzubieten – beispielsweise null Prozent Zinsen bei Finanzierungs- und Leasingkosten. Speigl fügte an: „Wir hoffen weiterhin auf das Interesse der Kunden für E-Autos.“

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.