Straßenbau geht unvermindert weiter
Lederdorn. Am Gänsberg in Lederdorn ist von Corona in diesen Tagen nichts zu spüren: Der Bau der Umgehungsstraße geht unvermindert weiter.
"Wir liegen voll im Zeitplan", sägt Markus Mühlbauer von der Firma Josef Rädlinger. Mit zwölf Mann, überwiegend Maschinisten, ist der Bauleiter in diesen Tagen im oberen Bereich der Großbaustelle anzutreffen.
Seit Anfang März laufen die Arbeiten am Gänsberg weiter, wo sie vor der Winterpause Mitte Dezember eingestellt worden sind. Das trockene Wetter kommt den Bauleuten sehr entgegen. "Ja, wir kommen gut voran", stellt der Bauleiter im Gespräch mit der Kötztinger Zeitung fest, Ausfälle durch Corona gebe es bislang keine, weder beim Personal noch bei der Zulieferung von Material. "Es läuft alles im Normalbetrieb", erklärt Mühlbauer und hofft, dass es dabei bleibt.
Grundwasser und Fels
Nachdem der untere Teil der 3,3 Kilometer langen Neubaustrecke im Dezember durch das Aufträgen der ersten Frostschutzschicht winterfest gemacht worden ist, arbeitet man derzeit mit dem oberen Abschnitt auf dem Gänsberg. Beim Einbau der Entwässerung sind die Bauleute mit zwei Problemen konfrontiert worden: Auftretendes Grundwasser und ein Fels stellten sich dem Baufortschritt in den Weg. So musste kurzerhand eine Drainageschicht eingebaut werden und am Mittwoch rückte noch einmal der Sprengmeister an. "Alles im grünen Bereich", gibt der Bauleiter Entwarnung.
Seit diesem kurzen Intermezzo geht alles wieder seinen Gang - will heißen: Zu beiden Seiten werden Schächte und Rohre für die Straßenentwässerung verlegt. Sobald dann die erste Frostschutzschicht aufgetragen wird. ist das Gröbste geschafft. Dann ist man nicht mehr so sehr abhängig vom Wetter.
Parallel zum Streckenbau läuft der Erdbau für die Straßenbegleitwege weiter. Sie sind vor allem für die Landwirtschaft notwendig, aber auch für den späteren Unterhalt der Regenrückhaltebecken. Abschnittweise. wird dann die Modellierung des Geländes vorgenommen. Nur die Erddeponie westlich Lederdorn, am Hang südlich Meinzing, bleibt noch offen: Sie wird erst planiert und humanisiert, wenn kein Material mehr anfällt.
Schlag auf Schlag
Die nächsten Schritte folgen Zug um Zug: zweite Frostschutzschicht, Pflasterarbeiten im Bereich der Brücken, hydraulisch gebundene Tragschicht und schlussendlich der Asphalt (Trag- und Deckschicht). Wenn dann auch noch die Straßenmarkierungen aufgetragen sind, steht der Verkehrsfreigabe nichts mehr im Weg. Geplanter Fertigstellungstermin laut Staatlichem Bauamt: Spätsommer bis Frühherbst, also im August/September.
Den Verkehrsteilnehmern kann es letztlich egal sein, wann genau das sein wird, denn sie werden nicht mehr durch Umleitungen wie im vergangenen Jahr, bei der Anbindung in Lederdorn Ost und West, behelligt. Und für die Lederdorner kommt es nach mehr als 50 Jahren Wartezeit auf die Umgehungsstraße auf ein paar Wochen hin und her auch nicht mehr an...
-Coronaschut auf dem Bau-
Im Unterschied zum Innenausbau, wo mehrere Handwerker ihre Arbeit oft Schulter an Schulter erledigen, gibt es beim Straßenbau kaum Berührungen unter Kollegen. zu Einschränkungen fürhen die Corona-Auflagen lediglich bei der Brotzeit: Die Arbeiter suchen den betreffenden Container in kleinen Gruppen auf und machen zeitlich versetzt Mittag. "Das funktioniert ganz gut" , berichtet Markus Mühlbauer, Bauleiter der Firma Rädlinger beim Straßenbau in Lederdorn.