Vorfreude auf 50 Jahre Uvex
Chamerau/Lederdorn. hier in dieser Halle hat 1969 alles angefangen, und hier wird am Freitag auch groß gefeiert. "Für mich schließt sich hier der Kreis, hier habe ich vor 45 Jahren die erste Einweihung einer Erweiterung gefeiert", sagt Ludwig Klein. Er arbeitet seit 1974 bei Uvex in Lederdorn und ist mittlerweile Teamleiter für technische Entwicklung.
Mit ihm im ältesten Teil des Werkes, den es seit 1969 gibt, ist Bernhard Preis, kaufmännischer Leiter von Uvex Sports in Lederdorn und seit sechs Jahren im Unternehmen. Den ältesten Mitarbeiter und einen der jüngsten verbindet eine Woche vor dem großen Tag die Vorfreude: Am Freitag werden 50 Jahre Uvex in Lederdorn gefeiert, und zwar genau in dieser Halle, in der alles angefangen hat.
"Heimarbeiter habe ich im Bayerischen Wald gesucht, mit einer Fabrik bin ich nach Hause gekommen." Mit diesem Satz wird Rainer Winter (es war Rainer und nicht Philipp) gerne in Lederdorn zitiert. A, kommenden Freitag wird sein Sohn Michael Winter nach Lederdorn kommen, um gemeinsam mit der 120-köpfigen Belegschaft ein halbes Jahrhundert der Niederlassung der Weltfirma Uvex zu feiern.
Aus Lederdorn? Dann zu Uvex
Noch ist die Halle, in der die Feier abgehalten werden wird, nicht ganz leer, "aber das wird schon", sagt Preis. Der kaufmännische Leiter war schon in mehreren Firmen beschäftigt, großen Unternehmen, Aktiengesellschaften. "Da ging es dann immer nur um Gewinne", erinnert er sich. Natürlich wolle auch Uvex in Lederdorn Geld verdienen, ganz klar. Doch, und das bestätigt ihm Ludwig Klein gerne, es sei das Klima innerhalb der Belegschaft, was dieses Werk so besonders mache. "Wir haben sehr viele, die hier vor Jahrzehnten angefangen haben zu arbeiten und immer noch hier sind", sagt Peis. Bestes Beispiel: Ludwig Klein.
Er sei nach dem Ende der Schulzeit einfach zum Arbeitsamt gegangen und habe nachgefragt, was er machen könnte. "Sie sind doch aus Lederdorn, gehen Sie doch zu Uvex", habe es damals geheißen. Gekannt habe er das 1926 gegründete Unternehmen damals noch gar nicht, erinnert sich Klein. Aber Werkzeugmacher, das habe sich nicht schlecht angehört, und so fing er damals in der noch sehr kleinen Niederlassung mit sechs Mitarbeitern in der Werkstatt an. Sein erstes Werkstück sie eine Taucherbrille gewesen. Er werde oft gefragt, warum er sein ganzes Arbeitsleben lang geblieben sei, erzählt Klein. Es sei das familiäre Verhältnis im Werk, antworte er dann.
Was Weltfirmen erst seit einigen Jahren einführen, gemeinsame Aktivitäten der Mitarbeiter, Freude am Arbeitsplatz, dass jeder mit jedem per Du ist, das alles habe es schon in seiner Lehrzeit gegeben. Fußballspiele zwischen der Belegschaft in Lederdorn mit den Kollegen aus dem Stammhaus in Fürth seien schon in den 70ern üblich gewesen, ebenso wie Treffen mit den Sportlern, die Uvex in seiner über 90-jährigen Geschichte mit Helmen und Brillen ausgestattet hat.
Denn mit dem Sport - oder besser mit der Sicherheit im Sport - fing alles an, sagt Preis. Protecting People, die Menschen schützen, ist heute das Motto von Uvex. Sport macht nach Angaben des Unternehmens mit einem Jahresumsatz im vergangenen Jahr von 450 Millionen Euro auch heute noch einen großen Teil aus, doch wächst die Sparte Arbeitssicherheit deutlich schneller.
Sport und Sicherheit
Nicht nur Sport, auch Arbeitssicherheit wie Brillen, Helme - aktuell fertigt das Werk im Auftrag eines Motorsägen-Herstellers Schutzhelme in großer Stückzahl - das alles könne nicht nur zum Schutz von Sportlern, sondern auch von Arbeitern eingesetzt werden, und wer könne da mehr Erfahrung vorweisen als Uvex? Und auch wenn das Werk in Lederdorn hauptsächlich für die Sport-Sparte produziere, kämen viele Aufträge auch aus dem Arbeitssicherheits-Bereich.
Überhaupt sei der Standort in Lederdorn einer, auf den Uvex auch in Zukunft weiter setzen werde, sagt Preis. Viel wurde in de vergangenen Jahren investiert, aktuell werde der Parkplatz erweitert. Um saisonunabhängig zu werden, wurde das Sortiment immer weiter ausgebaut, mit Reit- und Fahrradhelmen etwa, und Arbeitssicherheit habe ganzjährig Konjunktur. Beim Gang durch das Werk, in dem in drei Schichten gearbeitet wird, grüßen die beiden jeden Kollegen, man kennt sich. Die Vorbereitungen für die Feier am Freitag in der Halle, in der 1969 alles begann, sind schon fast abgeschlossen.