Weil ich NEIN sagen darf

18. Juli 2022: Selbstbehauptungskurs an der Chamerauer Grundschule war ein großer Erfolg
Die Kinder der 3..JPG

 Chamerau (hep) „Nicht mit mir! – Starke Kinder schützen sich“ heißt das Konzept, das der Deutsche Ju Jutsu-Verband (DJJV) für Kinder entwickelt hat. Es beinhaltet die drei Grundelemente Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung und wird von den Landesverbänden des DJJV seit 2003 bundesweit einheitlich umgesetzt. Erstmals wurde dieses Projekt auch an der Grundschule Chamerau für die 20 Kinder der 3. Jahrgangsstufe durchgeführt. An fünf Nachmittagen wurde geübt, Gefahrensituationen zu erkennen und richtig zu handeln.
Fachmännisch geschult wurden sie von Doris Klingseisen, die seit über 15 Jahren als lizensierte Kursleiterin für das Gewaltschutzprojekt „Nicht mit mir!" tätig ist. Sie ist Fachwirtin für Konfliktmanagement und Selbstverteidigung, psychologische Beraterin und Opferhelferin beim „Weissen Ring”.

 Der Weisse Ring ist Deutschlands größte Opferhilfsorganisation, die sich um die Belange für Betroffenen von Straftaten einsetzt. Dazu gehört auch die Prävention. Daher organisiert der Weisse Ring bereits an den Schulen verschiedene Projekte, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und vorzubeugen. Eine finanzielle Förderung durch das ZBFS ermöglichte es, den Kurs der ganzen Jahrgangsstufe zukommen lassen zu können.

 Doris Klingseisen verstand es, das Interesse der Kinder zu wecken, ihnen kurzweilige Stunden zu bescheren, bei denen Theorie und Praxis gleichermaßen geschult wurden. Geübt wurde ein sicheres Auftreten, Stopp zu sagen, sprich, bis hierher und nicht weiter- und eben gegebenenfalls Hand anzulegen. Doch genauso wichtig wie die Selbstbehauptung sei, im entscheidenden Augenblick die Flucht zu ergreifen oder einfach Hilfe anzufordern.

 „Vertraue deinem (Bauch-) Gefühl!”, heißt es, wenn sich die Kinder unwohl fühlen oder sie nicht wissen, ob etwas richtig ist oder nicht. Denn, wenn etwas nicht in Ordnung ist, muss dies rechtzeitig zum Ausdruck gebracht werden. Und man muss sich Hilfe holen, bei Eltern oder anderen Vertrauten.
Des Weiteren wurde sicheres und unfallfreies Fallen geübt. Hier und auch in der Verteidigungshaltung kam der „Schutzhelm” sprich die Schutzhände über Kopf zum Einsatz. Am Ende wurde gemeinsam alles nochmals wiederholt. Alle Kinder bekamen ein Begleitheft, in dem auch die Techniken beschrieben und später wieder nachgeschaut werden können.

 Am meisten Spaß bereitete den Grundschülern natürlich die Selbstverteidigung, bei der sie wirkungsvolle Verteidigungstechniken erlernten. Der Höhepunkt der Abschlusspräsentation am Freitag war ein Bruchtest, bei dem alle Kinder ein Holzbrett zerschlagen haben und dabei ordentlich Selbstbewusstsein tanken konnten. Das zerschlagenem Brett, durften die Kinder als Andenken mit nach Hause nehmen. Jedem Kind wurde auch eine Urkunde überreicht, die das Gelernte besiegelte.

 Rektorin Claudia Mühlbauer dankte Doris Klingseisen für ihren Einsatz und den unkomplizierten Umgang mit den Kindern. Es hat allen sichtlich Spaß gemacht, auch mit dem Hintergrund, dass für diesen Kurs keinerlei Vorkenntnisse oder sportliche, körperliche Voraussetzungen erforderlich waren.
Zum Abschluss würdigte viel Applaus der Kinder die hervorragende Arbeit ihrer Trainerin. Spaß gemacht hat es allen, den am Ende des Kurses gab es lauter strahlende Gesichter.

 

 

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.